Dagi, LeFloid oder Bibis Beauty-Palace – das fällt wohl vielen Jugendlichen ein, wenn sie an YouTuber denken. Arnold Schoger ist von deren Klickzahlen zwar weit entfernt – muss sich mit seinen fast 1.500 Abonnenten und über 500 Videos mit bis zu 50.000 Zuschauern nicht hinter ihnen verstecken! Der mit einer Werkstatt selbstständige Holzwerker setzt in seinen Beiträgen auf Inhalte – und das hat die Lehrer vom Franz-Stock-Gymnasium, die über YouTube auf den Wuppertaler aufmerksam wurden, überzeugt.
Veränderte Bedingungen in den Schulen
Die Inklusion am FSG war eine zentrale Herausforderung der letzten Jahre – und wird es auch weiter bleiben. „Wir mussten uns auf neue Lehrpläne einstellen und individuelle Förderung neu denken. Die Stadt Arnsberg als Schulträger schuf wichtige Voraussetzungen, um zum Beispiel den Werkunterricht an unserer Schule zu ermöglichen. Auch der Förderverein unserer Schule unterstützte. Unsere Aufgabe ist es nun, genug Lehrkräfte zu qualifizieren, um diesen Unterricht zu sichern.“ erklärt Schulleiter Dr. Pallack. Erste Gehversuche im Werken sind ein wichtiger Schritt – aber das alleine reicht nicht. Die Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Werkstoffen sind umfassend geregelt, weswegen alle Lehrkräfte, die im Bereich Technik arbeiten, eine Unterweisung erhalten müssen. „Wir haben das im Blick – Konzepte zur Gefahrenabschätzung sind in vielen Teilen bereits umgesetzt oder im Bereich der Fortbildung in konkreter Planung.“ versichert Schulleiter Dr. Pallack. Die Schulungen wurden durch die Fortbildungsbeauftragte des FSG bereits vor einigen Monaten auf den Weg gebracht und werden noch im Laufe des Schuljahres realisiert.
Wird am FSG in Zukunft nur gewerkelt – oder steckt dahinter mehr? Die Aufgabe des Referenten Arnold Schoger war herausfordernd – denn das FSG ist eine MINT-Excellence Schule und deswegen besonders interessiert an Ideen, die das Lernen von Mathematik, Informatik, den Naturwissenschaften oder Technik – kurz MINT – fördern.
Gelungener Workshop
Arnold Schoger präsentierte verschiedenste Werkstoffe und brachte seine Ideen ein. Die Lehrer konnten zwischen verschiedenen Herausforderungen auswählen. Schließlich hat jeder Teilnehmer ideenreiche Produkte geschaffen. Dazu zählten 3D-Tiere, Fahrzeuge mit Mausfallenantrieben oder Quadratreifen auf Zykloidenstraßen – oder vertiefende Mathematik-Rätsel, bei denen es auf Präzision ankam. Die Teilnehmer lernten dabei auch viel über das Sägen und Sägeblätter. Das praktisch erworbene Wissen wird den Schülern des FSG zu Gute kommen. Mathematiklehrerin Gabriele Seeck brachte es auf den Punkt: „Lernen mit Herz und Hand bekommt durch das Werken eine neue Bedeutung – die praktische Arbeit hat mich bereichert und ganz neue Ideen für das Lernen in den MINT-Fächern befördert. Die vier Stunden vergingen wie im Flug – mir hat das Werken mit Herrn Schoger viel Freude bereitet.“
Umfassende MINT-Bildung als Ziel
Die veränderten Bedingungen schufen neue Chancen. Schulleiter Dr. Pallack erklärt den Ansatz: „Ab dem Schuljahr 17/18 bieten wir Informatik&Technik im Ganztag ab Klasse 5 an. Dabei spielt das Anfertigen von Modellen eine wichtige Rolle. In diesem Workshop lernten wir vor allem, wie wir Werkunterricht kreativ gemeinsam mit den uns anvertrauten Schülern gestalten können. Auch erhielten wir wichtige Tipps, wie das Werkzeug Dekupiersäge uns hilft MINT-Ziele effektiver umzusetzen.“ Ziel ist nicht nur das Werken, sondern Technikkompetenz – kombiniert mit Informatik.
Die MINT- Schule hat sich im Rahmen der Qualitätsinitiative Ganztag-FSG das Ziel gesetzt mit dem „I“ und „T“ in MINT ernst zu machen. Informatiklehrerin Barbara Ringel erklärt: „Bei Informatik denken viele sofort an das Programmieren – das wäre aber genauso, als ob man bei Astronomie nur an Teleskope denken würde. Bei der Entwicklung unseres Lehrplans Informatik&Technik haben wir gemerkt, dass es viele Synergien zwischen Technik und Informatik gibt. Die Konzepte wurden miteinander – aber auch mit den Lehrplänen der anderen MINT-Fächer – verzahnt.“
Angebot startet bereits im Februar
Auch am Tag der offenen Tür im Dezember war das neue Angebot ein Thema. Doch profitieren nur Schüler der neuen Klasse 5 von den Ideen zur Excellence-Förderung Informatik&Technik? „Da die Nachfrage offensichtlich vorhanden ist, haben wir das Angebot auch für unsere Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 und 6 geöffnet. Das Ergebnis sind über 40 Anmeldungen aus diesen Jahrgangsstufen. Wir sind positiv überrascht und freuen uns auf den Start des Unterrichtsangebots ab Mitte Februar.“ erklärt Schulleiter Dr. Pallack.
Zum Glück hat sich das FSG die Expertise des gefragten Experten Arnold Schoger bereits vor Monaten gesichert – die Erfahrungen werden die neuen Angebote des FSG sicher bereichern.
Weitere Informationen und Einblicke zu Arnold Schoger erhalten Sie in seinem Blog oder seinem Youtube-Channel.