Die WR schrieb in einem Beitrag vom 24.10.2015: “Der Stau am Bahnhof wird wohl ewig bleiben”
Auch dem Mathematik Leistungskurs von Schulleiter Dr. Pallack sind die nervigen Staus aufgefallen. Im Mathematikunterricht der Oberstufe (Auszug zur Konkretisierung eines Unterrichtsvorhabens) werden Funktionen behandelt – und mit ihnen soll auch modelliert werden. “Das Modellieren geschieht im Unterricht zuerst an einfachen und überschaubaren Beispielen. Dadurch wird jedoch häufig die Realität stark vereinfacht. Um Schülerinnen und Schülern ein Gefühl dafür zu geben, wie komplex die Realität zu modellieren ist, sollten im Unterricht zumindest an einigen Stellen reale Probleme behandelt werden.” erklärt der Mathematiklehrer Andreas Pallack.
Was entstand waren verschiedenste Lösungsansätze für das Problem und die Verwendung geeigneter mathematischer Methoden. Dr. Pallack: “Wie im Lehrplan vorgesehen konnten die Schülerinnen und Schüler in Abhängigkeit von ihrer Leistungsstärke unter verschiedenen Modellierungsmethoden auswählen. Eine Gruppe hat zum Beispiel Splines angewendet – eine Modellierungsmethode, die denen aus professionellen Anwendungen nahe kommt.”
Inhaltlich wurden ebenfalls spannende Vorschläge gemacht: So wird vorgeschlagen den Bahnhof unterirdisch anzulegen (Arbeitstitel Hüsten 21), was die Kosten sicher in die Höhe treiben würde; ein anderer Vorschlag sieht einen Kreisverkehr in Höhe der Villa Wesco vor, wodurch Ampelanlagen wegfallen und entsprechender “Anlauf” für eine Überführung geschaffen würde. Ebenfalls spannend ist der Ansatz eine Direktverbindung zum Parkplatz am Berufskolleg zu schaffen, um so das Zusammentreffen von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern zu umgehen.
Zum Abschluss besuchte die Stadtplanerin Dr. Birgitta Plass von der Stadt Arnsberg den Leistungskurs und erläuterte die aktuellen Planungen und deren Hintergründe. Der Mathematik LK bedankt sich für die Unterstützung und die Einblicke in die Arbeit von Stadtplanern!
Das Projekt wurde in einem Video dokumentiert, dass sie hier sehen können.
Das Fazit des Fachlehrers: “Es muss immer abgewogen werden, wofür im Unterricht Zeit investiert wird. Vor dem Projekt war ich mir nicht sicher, ob die Schüler auf das Thema anspringen, da ja allen klar war, dass es sich um eine Art Planspiel handelt. Die Ergebnisse sind jedoch in den meisten Fällen mehr als beeindruckend: Viele investierten ihre Ferien, um Modelle oder Präsentationen zu erstellen und ihre Rechnungen zu verfeinern. Fast alle abgegebenen Produkte genügen den Anforderungen mindestens voll und die Diskussion zum Abschluss unterstrich das Interesse der Schülerinnen und Schüler. Die Zeit war gut investiert, auch wenn ich natürlich im Nachhinein Verbesserungspotenzial – auch in meiner Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler – sehe.” Die Ergebnisse und die Dokumentation dieses Projektes gehen in den Modellversuch SINUS.NRW des Landes Nordrhein-Westfalen ein.
Und wie geht es nun weiter? Der Kurs hat sich vorgenommen auch in Zukunft das Schulumfeld zum Mathematiktreiben zu nutzen – ein weiterer Besuch der Stadtplaner im FSG ist bereits geplant. Es bleibt spannend am Bildungscampus Arnsberg.