Nach den erfolgreichen Aufführungen des Stückes Corpus delicti ein paar Worte der Kurslehrerin und Regisseurin Marion Brügge sowie einige paar fotografische Einblicke in das Stück:
Besondere Zeiten fordern oft ungewöhnliche Maßnahmen, so wurde aus der Inszenierung unseres Stückes Corpus delicti eine Probezeit, die immer wieder Spontanität, Improvisationstalent und jede Menge Geduld und Langmut von uns allen forderte.
Die Stückauswahl dieses Kurses zeigt, dass unsere jungen Erwachsenen nachdenken und handeln können. Die Beschäftigung mit einem Stück, in der eine Gesundheitsdiktatur einen Unfehlbarkeitsanspruch stellt, machte es uns immer wieder möglich, die Mündigkeit und Eigenverantwortung des Einzelnen zu diskutieren und die Verantwortung einer Regierung für das Gemeinwohl zu betrachten.
In der Praxis stellte sich genau hier die Herausforderung, es zeigte sich aber auch der große Kampfgeist der Schüler*innen. So machten uns die Einrichtung des Test- und Impfzentrums sowie die diversen Verordnungen lange Zeit ebenso einen Strich durch die benötigten Proben, wie die immer wieder kehrenden Quarantänefälle.
Nie habe ich bei den Mitgliedern dieses Kurses hierzu ein Wort der Klage oder des Unmuts gehört, im Gegenteil, allen war klar, hier treten wir zum Wohle der Gemeinschaft in den Hintergrund Es war klar, dass wir gemeinsam die Situationen meistern, mit ungewöhnlichen Probeorten, mit hybriden Probesequenzen, Videotelefonie oder eben auch einer Verschiebung der Premiere über die Ferien
in das neue Schuljahr. Euch, meinen Helden dieses Jahrgangs sage ich gern: „Chapeau!“
Über einen Zeitraum von sechs Wochen ein Stück „warmzuhalten“, um es doch noch gemeinsam zu präsentieren, das muss Euch erst einmal nachgemacht werden.
Hier waren Charakterstärke und Teamgeist gefordert, was viele von Euch mit großer Bravour gezeigt haben.
Obwohl wir nur ein kleiner Kurs sind, hatte ich oft den Eindruck, ein ganzes Bataillon zu leiten, denn jeder von Euch hatte seine persönliche für ihn ganz wichtige Situation, bei der es einigen doch manchmal schwer viel, unsere Arbeit am Stück über die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche zu stellen. Dieses Phänomen der Egozentrik ist eines der heutigen Gesellschaft. Es gilt die passende Priorisierung zu finden und mit den Anforderungen für das Allgemeinwohl in den Konflikt zu gehen,
um so Projekte wie die Inszenierung von Corpus delicti hervorzubringen.
Es tut mir leid, dass einige von Euch auch manchmal schmerzlich enttäuscht wurden, entweder, weil jemand Notwendigkeiten missachtete, seine persönlichen vorschob oder auch die Lage unterschätzte.
Letztendlich zeigt sich heute Abend, wie sinnvoll und erfolgreich ein solches Unterfangen ist.
Ich persönlich bin mir sicher, Ihr seid ein voller Erfolg, denn neben einer gelungenen Aufführung seid Ihr zu noch großartigeren Persönlichkeiten gereift, voll mit Erfahrungen, die Euch zukünftig hilfreich zur Seite stehen werden und die Euch keiner nehmen kann.
Santé´und Danke, meine Helden 2022/23, 2023/24!